Die Folgen von Noma
Die Folgen von Noma
Noma ist eine verheerende Krankheit mit dramatischen Folgen. In vielen Fällen endet sie tödlich. Rund 80 Prozent der betroffenen Kinder überleben die Infektion nicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jedes Jahr mehr als 125.000 Kinder an Noma erkranken. Besonders gefährdet sind Kinder in Regionen mit extremer Armut, Mangelernährung und schlechter medizinischer Versorgung.
Wenn Kinder überleben: ein Leben mit tiefen Wunden
Kinder, die eine Noma-Infektion überstehen, tragen häufig schwere körperliche und seelische Narben davon. Die Krankheit zerstört innerhalb weniger Tage Haut, Gewebe und Knochen im Gesicht. Noma gilt als medizinisch geheilt, wenn die Infektion gestoppt ist und das Kind stabilisiert werden konnte. Doch damit ist das Leid nicht vorbei. Für die Betroffenen beginnt eine neue, langwierige Phase.
Langfristige körperliche und seelische Belastungen
Die körperlichen Schäden sind gravierend. Oft fehlen ganze Gesichtspartien. Nahrungsaufnahme, Atmung und Sprechen sind erschwert oder nur mit medizinischer Hilfe möglich. Viele Kinder benötigen zahlreiche Operationen, die sich über Jahre hinweg ziehen. Zusätzlich leiden die Kinder unter tiefgreifenden psychischen Belastungen. Angst, Scham und Unsicherheit prägen ihren Alltag.
Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung
In vielen ländlichen Regionen Afrikas ist Noma kaum bekannt. Die Krankheit wird dort mit Aberglauben in Verbindung gebracht. Sie gilt als Strafe oder Fluch. Kinder, die überlebt haben, und ihre Familien werden deshalb häufig ausgegrenzt, beschuldigt oder sogar gemieden. Die soziale Isolation verschärft das ohnehin schwere Schicksal der Betroffenen und nimmt ihnen oft jede Perspektive auf ein selbstbestimmtes Leben.

Welche Folgen hat eine Noma Infektion?
Die vordergründigste Folge von Noma sind die schlimmen Verstümmelungen, die die Krankheit hinterlässt.
Betroffenen Kinder fehlen, wenn sie die Infektion überleben, oftmals ganze Teile des Gesichts wie Lippen, Teile der Nase und Wangen. Außerdem verlieren sie im betroffenen Bereich einen Großteil ihrer Zähne.
Die langfristigen Folgen und Herausforderungen, die dies mit sich bringt sind vielfältig und behindern teils ein Leben lang.
Die Wunden, die Noma im Gesicht von Kindern anrichtet sind weitreichend und folgenschwer. Die darauffolgende Narbenbildung verursacht weitere Probleme.
So führt das vernarbte Gewebe zu weiteren Deformationen. So können viele Betroffene, deren Oberlippe befallen ist, oftmals das darüberliegende Auge nicht mehr schließen. Das vernarbte Gewebe zieht das Augenlid nach unten. Dies führt in den meisten Fällen zusätzlich noch zur Erblindung des betroffenen Auges, da nicht genügend Tränenflüssigkeit zur Befeuchtung des Auges gebildet werden kann und so weitere Infektionen folgen können.
Von Noma betroffene Kinder sowie Erwachsene, die eine schwere Infektion überleben, benötigen die Hilfe von plastischer Chirurgie, um fehlendes Gewebe zu ersetzen und die oftmals schwerwiegenden mechanischen Probleme zu beheben.
Dies führt jedoch zu einem weiteren Problem.
Die abschließende Behandlung mit Hilfe von plastischer Chirurgie bei Kindern ist nicht möglich. Kinder wachsen noch und entstehende Narben würden nicht mitwachsen. Diese Prozedur ist langwierig und langfristig. Außerdem sind die Kapazitäten für solche Operationen in einem Land wie z.B. Burkina Faso sehr begrenzt.
Eine weitere Folge der Infektion des Gewebes im Mund und Kieferbereich ist die Verhärtung und Blockade der Kiefermuskulatur. Kinder können ihren Mund nicht mehr öffnen. Dies führt zu schweren Folgeproblemen in Bezug auf Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme.
Entwicklungsverzögerungen
Bei einer Krankheit, die so stark den Mund und Kieferbereich eines Kindes schädigt ist es kaum verwunderlich, dass die Fähigkeit zu sprechen beeinträchtigt wird.
Dies ist neben der visuellen Stigmatisierung ein Hauptgrund für Ausgrenzungen überlebender Kinder.
Die Deformationen, die Noma anrichtet, lassen sich oftmals nicht hundertprozentig beheben weshalb eine Beeinträchtigung ein Leben lang vorherrscht.
Die psychischen Folgen von Noma sind noch kaum erforscht. Doch es ist unvorstellbar, wie sich ein Kind fühlen muss, das nicht versteht, was mit seinem Gesicht passiert. Unvorstellbare Schmerzen ertragen muss. Und falls es überlebt ein Leben lang die Stigmatisierung der Gesellschaft erleidet.
Im ländlichen Raum gilt Noma als Fluch bzw. Strafe für schlechte Taten. Die Krankheit wird mystifiziert und Betroffene ausgegrenzt bzw. aus Gemeinschaften verstoßen. Die Krankheit ist verbunden mit Aberglauben und nicht mit Folgen verschiedener medizinischer Probleme.
Helfen Sie mit Noma zu stoppen! Schenken Sie Kindern die Chance auf eine unversehrte Zukunft.
Wie wir vor Ort helfen
Wie wir vor Ort helfen
Noma ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir helfen schnell mit der richtigen Behandlung, dank unserer Kooperationen vor Ort.
Damit Noma frühzeitig erkannt und schnell behandelt wird, bilden wir medizinisches Personal aus. So stoppen wir die Krankheit, bevor sie Schaden anrichten kann.
Mit unseren Aufklärungsprogrammen holen wir die Krankheit aus dem Verborgenen und zeigen den Menschen, wie sie sich und ihre Kinder vor ihr schützen können.