Noma ist eine jahrhundertealte Krankheit, die ihren Ursprung in extremen Lebensbedingungen hat. Im Mittelalter war sie nach Hungersnöten und Kriegen auch in Europa verbreitet. Heute findet man Noma vor allem in Westafrika, wo Menschen unter ärmsten Verhältnissen leben, von Nahrungsunsicherheit bedroht sind und keinen Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene haben. Besonders betroffen sind Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren.
Warum trifft es besonders Kinder?
In dieser Altersgruppe befinden sich Kinder in einer entscheidenden Entwicklungsphase, in der ihr Körper viele Nährstoffe und Energie benötigt. Bleiben diese Bedürfnisse aufgrund der Lebensumstände unerfüllt, wird ihr Immunsystem geschwächt und sie werden anfällig für Krankheiten.
Zu den Risikofaktoren zählen:
• Mangelernährung
• Infektionen wie Masern, Malaria oder HIV
• Schlechte hygienische Verhältnisse
Der Verlauf von Noma
Noma beginnt häufig mit einer scheinbar harmlosen Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Doch ohne Behandlung breitet sich die Infektion rasch auf das umliegende Gewebe aus und zerstört es unwiederbringlich. Die Krankheit entwickelt eine verheerende Dynamik, wenn das Immunsystem zu schwach ist, um die Entzündung zu bekämpfen.
Die Folgen und das Risiko
Ohne rechtzeitige Behandlung sterben über 80 % der betroffenen Kinder an den Folgen von Noma. Noma ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Für Überlebende bleiben oft schwerste Entstellungen und soziale Ausgrenzung. Doch Noma ist vermeidbar. Wenn die Krankheit im Frühstadium erkannt wird, besteht die Chance auf eine Heilung ohne Folgeschäden.